E4: Gefühlte Niederlage beim 4:4 gegen Laufenburg

E4: Gefühlte Niederlage beim 4:4 gegen Laufenburg

Letzten Samstag stand unser erstes Auswärtsspiel beim JFV Laufenburg 3 an. Wie schon in unserem ersten Heimspiel war das Wetter nasskalt und regnerisch, der Platz war dennoch in einem sehr guten Zustand und ließ ein gutes Spiel zu.

Der Spielbeginn war wie gemalt für unsere Jungs: Bereits in der ersten Minute gingen sie mit der ersten Aktion durch Marius nach einer gelungenen Einzelaktion mit trockenem Abschluss ins kurze Eck in Führung. Diese baute Tom nur zwei Minuten später aus, indem er auf 2:0 stellte. Nach diesem frühen Doppelschlag war Laufenburg aufgewacht und man konnte sehen, dass sie über eine gehörige Portion Qualität verfügten. Ihr Spiel war strukturiert, pass- und kombinationssicher. Darüber hinaus waren sie körperlich stark und setzen unsere Jungs zunehmend unter Druck. Diese nahmen den Fight an, verteidigten diszipliniert, kombinierten ansehnlich und setzen immer wieder Nadelstiche über sehr schön vorgetragene Angriffe. Es entwickelte sich ein sehr ausgeglichenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Eine Laufenburger Druckphase überstanden die Jungs schadlos, weil Liam mehrmals in höchster Not mit erstklassigen Paraden einen Gegentreffer vereiteln konnte. Letztlich war aber auch er machtlos und der Gegner konnte auf 1:2 verkürzen. Kurze Zeit später stellte erneut Marius den alten Abstand wieder her und so gingen wir mit einer 3:1 – Führung in die Pause.

In der Kabine haben wir die Jungs darauf hingewiesen, dass sie gut gespielt haben, dass das Spiel aber noch längst nicht entschieden ist. Wir haben auf die zahlreichen Chancen des Gegners hingewiesen, die meist nur aufgrund von Liams Glanztaten nicht zu Toren geführt haben. Wach und aufmerksam bleiben war die Devise für die zweite Halbzeit.

In dieser konnten wir den Vorsprung nach der schönsten Kombination des Spiels über Marius, Freddy und Tom, der seinen zweiten Treffer erzielte, auf 4:1 stellen. Nachdem Marius nach einem Schuss in den Rücken die Luft wegblieb, nutzte der Gegner die entstandene Unordnung und verkürzte auf 2:4. In der Folge entglitt uns das Spiel zusehends, der Gegner witterte seine Chance und rannte unermüdlich an. Wir fanden nach vorne hin keine Mittel mehr, um für Entlastung zu sorgen, verloren die Bälle zu schnell und auch in der Defensivarbeit taten sich immer größere Lücken auf. Gedanklich und physisch waren wir jetzt immer einen Schritt zu langsam. So war es nur eine Frage der Zeit, bis wir auch den dritten Gegentreffer hinnehmen mussten. Als der Schiedsrichter die letzten beiden Spielminuten angesagt hatte, hatten wir Torabstoß. In diesen letzten beiden Minuten schoss Laufenburg den mittlerweile verdienten Ausgleichstreffer und hatte zwei weitere hochkarätige Chancen, um das Spiel sogar noch zu gewinnen. Doch Liam hielt mit Können und dem Glück des Tüchtigen das Unentschieden fest.

Nach einer 4:1 Führung fühlt sich ein 4:4 am Ende natürlich mehr nach einer Niederlage als nach einem Punktgewinn an. Dementsprechend niedergeschlagen und sauer waren die Jungs auch nach dem Spiel. Schade war, dass sie sich in den letzten 10-15 Minuten um den Lohn eines über weite Strecken wirklich guten Spiels gebracht haben, das sie am Ende sogar noch hätten verlieren können.
Entscheidend für ihre weitere Entwicklung ist, dass sie den Fehler nicht beim Gegner, dem Schiedsrichter oder einzelnen Mitspielern suchen. Sie haben nicht gewonnen, weil sie als Mannschaft nicht mehr gut gespielt haben und weil in den entscheidenden Momenten Kopf und Schultern hingen, der letzte Biss fehlte und der Weg nach hinten oder in den Zweikampf nicht mehr konsequent gegangen wurde.
Für sie war es wichtig zu sehen, wie schnell es in die andere Richtung gehen kann, wenn man anfängt zu denken, dass es schon irgendwie auch nur mit halber Kraft und halbem Einsatz klappt.
So sehr dieses Unentschieden auch geschmerzt hat: Diese Erfahrung war wichtig, damit in Zukunft in ähnlicher Situation der Kopf wach bleibt und auch die Bereitschaft da ist, um körperlich an die Schmerzgrenze zu gehen.

Das nächste Spiel gegen die SG Buch findet am Mittwoch, dem 14.10. um 18:00 Uhr in Herten statt.

Stephan Koch