A-Jugend erringt Sieg im Pokalspiel gegen den FC Erzingen
Am Mittwochabend durften wir unser Pokal-Erstrundenspiel vor heimischer Kulisse gegen den FC Erzingen bestreiten. Der Gegner war uns bereits gut bekannt, da wir rund zwei Wochen vorher das Vergnügen hatten, auf die Erzinger im normalen Ligabetrieb zu treffen. Das damalige Spiel konnten wir mit viel Einsatz 3:1 für uns entscheiden.
Die Erwartungshaltung im Team und Trainerstab war dementsprechend hoch. Zusätzlich schien unser Rekordergebnis von letzter Woche (23:0 gegen den FC Wallbach) eine gewisse Ausstrahlkraft zu haben, fanden sich doch zahlreiche Zuschauer ins Rund der Hertener Grünanlage ein, um uns tatkräftig zu unterstützen.
Alles war also angerichtet für einen gelungenen Pokalabend. Wir stellten unsere Jungs nach dem Motto ein: „Tu das Eine, ohne das Andere zu lassen“. Hintergrund dieser Vorgabe waren unsere Leistungen in den vergangenen Spielen, in denen wir mit brachialem körperlichem Einsatz und absoluten Willen die Spiele für uns entschieden haben, aber das Zusammenspiel oft ausbaufähig war. In den vergangenen Trainingseinheiten hat sich hier ein starker Trend zur Verbesserung eingestellt, und das wollten wir jetzt auch auf den Platz bringen.
Leider wurde daraus aber nichts. In den ersten Minuten der Partie wurde deutlich, dass Erzingen sich in keiner Weise nur als Sparringspartner sah, sondern seinerseits die Schlappe aus dem Ligabetrieb wettmachen wollte. Mit großem Einsatz jagten sie hinter jedem Ball her und brachten unser Aufbauspiel immer wieder ins Stocken. Durch leichte Ballverluste unsererseits starteten sie über ihre schnellen Außenspieler immer wieder gefährliche Konteraktionen. Nur durch das äußerst konzentrierte Auftreten unsere Viererkette konnten diese Versuche allesamt vereitelt werden, so dass der Gegner nie wirklich gefährlich vor unserem Tor auftrat.
Wir versuchten in der Folge, mehr Spielkontrolle zu bekommen, was uns aber nur zum Teil gelang. Sicherlich war der Rasen gestern sehr schwer zu bespielen, was ein Grund für eine Vielzahl von Stoppfehlern und Ballverlusten war. Generell agierten wir aber über weite Teile der ersten Halbzeit viel zu hektisch und ließen uns von dem zum Teil vogelwilden Anstürmen des Gegners anstecken. Gefahr für das gegnerische Tor kam in der Regel nur auf, wenn wir lange Bälle auf unsere schnellen Stürmer gespielt haben. Zwei-drei Mal konnten wir uns bis zum gegnerischen Keeper durchtanken, der aber alle unsere Versuche zur Nichte machte. Somit ging es nach 45 Minuten mit einem mehr oder weniger leistungsgerechten 0:0 in die Kabine.
Da es kein guter Tag für spielerische Akzente zu sein schien, schworen wir unsere Jungs in der Halbzeitpause auf unser altbewährtes Erfolgsrezept ein: Den Gegner bearbeiten und niederringen. Muss nicht schön sein aber effektiv. Um aber den spielerischen Aspekt nicht vollständig aus den Augen zu verlieren, wechselten wir Samuel auf eine der 6er Positionen ein. Es war klar, dass der Gegner dem hohen Tempo in der ersten Halbzeit Tribut zollen würde, so dass wir im Mittelfeld mehr Räume bekommen würden. Und Samuels Einwechslung war tatsächlich ein Game-Changer. Endlich agierten wir im Mittelfeld wesentlich abgeklärter und konnten so unsere Stürmer besser in Szene setzen. In der Folge bekamen wir das Spiel ganz gut in den Griff und konnten uns zahlreiche gute Gelegenheiten herausspielen. Es musste aber wieder einmal eine Einzelleistung her, um uns auf die Siegerstraße zu bringen. David S. erlief in dieser Situation einen zugegebenermaßen nicht wirklich präzisen gespielten Steilpass. Er kam nahe der rechten Eckfahne an den Ball, einen Gegner im Rücken. Mit einer geschickten Körperdrehung ließ er diesen aussteigen und stürmte die Grundlinie entlang in den Strafraum. Jeder rechnete mit einem Quer- oder Rückpass, weil der Winkel für einen Abschluss viel zu spitz war. Aber der Weg war frei noch weiter Richtung Tor zu dribbeln, was David auch tat. Irgendwann war der Winkel dann nicht mehr zu spitz und er schloss kraftvoll ein. Gespielt waren zu diesem Zeitpunkt 58 Minuten. Allgemeiner Jubel auf und neben dem Platz.
Dieser Gegentreffer schien den Gegner kurzzeitig aus dem Konzept gebracht zu haben, denn nur zwei Minuten später konnten wir nachlegen. Diesmal half uns das Glück ein wenig weiter. Baran stürmte in dieser Situation durchs verwahrloste Mittelfeld des Gegners und kam vor dem 16er zum Abschluss. Aber es war schon im Ansatz zu erkennen, dass dieser Schuss nicht wirklich gefährlich werden sollte. Das Trainergespann hat sich auch schon haareraufend abgewandt, als der Ball trotzdem plötzlich im Tor zappelte. Was war passiert? Ein gegnerischer Abwehrspieler hat die Situation wohl völlig anders eingeschätzt und versucht, den Ball zu klären. Er traf den Ball aber nicht richtig und so erwischte er seinen eigenen Torwart auf dem falschen Bein. Egal: Tor ist Tor.
Jetzt schien alles für uns zu laufen, aber der Gegner warf nochmals alles nach vorne, ohne jedoch zu nennenswerten Chancen zu kommen. Erstaunlicherweise schafften sie es trotzdem, ein Tor zu erzielen. Vorausgegangen war eine Standardsituation, die wir nicht konsequent klären konnten. Durch eine unglückliche Aneinanderreihung von Zufällen landete der Ball schließlich in unserem Tor.
Zu diesem Zeitpunkt war noch gut eine viertel Stunde zu spielen und der Gegner witterte Morgenluft, schmiss jetzt alles nach vorne. Dies ermöglichte uns wiederum gute Kontergelegenheiten. Und nur vier Minuten später konnten wir den alten Torabstand wieder herstellen. Zunächst konnte in dieser Situation der gegnerische Keeper eine 1 gegen 1 Situation wieder einmal für sich entscheiden, konnte aber den Schuss nur blocken. Der Ball fiel Edu vor die Füße, der im allgemeinen Beinegewirr die Übersicht behielt und mit dem Außenrist ins lange Eck abschloss. Jetzt gab’s kein Halten mehr, weil klar war, dass das die Entscheidung war. Die gesamte Mannschaft inklusive Ersatzbank rannte aufs Feld um Edu zu feiern. Danach passierte nicht mehr viel und der gute Schiedsrichter pfiff die Partie pünktlich zum Endstand von 3:1 für uns ab.
Fazit: Wieder einmal eine kämpferisch beeindruckende Leistung. Wieder einmal ein paar Defizite im spielerischen Bereich. Der Erfolg ist dem enormen Zusammenhalt in der Mannschaft geschuldet. So langsam greifen die Zahnrädchen ineinander. Keiner ist sich zu schade, für den anderen ein paar Meter mehr zu laufen, wenn denn mal einer einen Fehler gemacht hat. Keiner murrt, wenn er denn nicht in der Startelf steht. Alle brennen, wenn sie auf dem Platz stehen. Und so muss das sein, ist aber nicht wirklich selbstverständlich.
Abschließend möchte ich noch einen Spieler gesondert hervorheben, der durch seinen unermüdlichen Einsatz ein entscheidender Erfolgsfaktor im gestrigen Pokalspiel war. Und zwar Kevin, der von uns die Sonderaufgabe bekommen hat, die Aktionskreise des Spielmachers des Gegners einzuschränken. Der Erzinger Spielmacher war uns im Ligaspiel schon aufgefallen, und Kevin hatte bereits das Vergnügen, diesen in der zweiten Halbzeit des damaligen Spiels zu bearbeiten. Gestern durfte er das von Anfang an, und er hat seine Aufgabe überragend erledigt. Ich glaube, der 10er wird noch den einen oder anderen schlechten Traum von Kevin haben. Glückwunsch zu dieser super Leistung.